Rameau, Pygmalion
Februar 2026 | ||||||
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Rameau: Pygmalion | Konzert
Ort: Herkulessalon, Schloss Versailles
Datum: Samstag, 14. Februar 2026
Uhrzeit: 21:00 Uhr | Dauer: 1 Std. 15 Min. ohne Pause
Dieses Programm ist vor allem eine persönliche und künstlerische Auseinandersetzung mit dem Mythos von Pygmalion. Durch die Erkundung zweier Versionen dieser Geschichte (Rameau, Bailleux) wollte ich nicht nur die verschiedenen Facetten der Legende aufzeigen, sondern auch die Rolle der Kunst im Leben von Künstlerinnen und Künstlern hinterfragen. Der Mythos von Pygmalion, der über seine erste Lesart hinausgeht, in der die Frau als bloße Schöpfung erscheint, dient als Vorwand, um darüber nachzudenken, was es heißt, zu erschaffen – und dem Unbelebten Leben zu verleihen. Eine Reflexion, die uns als Künstler zutiefst berührt.
Ich wollte dem Ballettakt Pygmalion eine Hommage widmen, den ich als eine Essenz dessen sehe, was Jean-Philippe Rameau zu einem großen Meister macht. In seiner meisterhaften Orchestrierung zeigt sich eine echte Symbiose zwischen Instrumentalisten und Sängern. Die instrumentale Begleitung beschränkt sich nicht auf das Untermalen des Textes – sie veredelt ihn, führt ihn weiter und ist ein integraler Teil des dramatischen Ausdrucks. Rameau überträgt dem Tenor zudem eine seltene Virtuosität und schafft eine heroische Rolle, maßgeschneidert für die hochbeweglichen hautes-contre wie Jéliote. Diese Schreibweise, voller technischer Herausforderungen und lyrischer Kraft, verlangt dem Interpreten völlige Hingabe ab. Mit dramatischen Arien, Klagegesängen, halsbrecherischen Koloraturen und vokaler Virtuosität schafft Rameau ein Werk, das den „Stars“ der Pariser Oper gewidmet ist – ihrer erstaunlichen Kunstfertigkeit und dem Enthusiasmus, den sie entfachen.
Hinzu kommt die Wiederentdeckung von Pygmalion von Antoine Bailleux – ein spannendes und außergewöhnliches Abenteuer. Ein vergessenes Werk zu interpretieren bedeutet nicht nur, musikalisches Kulturerbe neu zu entdecken, sondern ist auch ein schöpferischer Prozess. Diese intensive Arbeit gleicht der einer zeitgenössischen Kreation oder schlicht dem Erleben einer Live-Aufführung – ein Werk entsteht, in das man ein Stück seiner eigenen Persönlichkeit einfließen lässt.
Schließlich war Lully für mich eine selbstverständliche Wahl, denn seine Hommage an die bedingungslose Liebe jenseits gesellschaftlicher Konventionen scheint den idealen Abschluss dieser Reise rund um den Pygmalion-Mythos zu bilden.
So gestaltet sich dieses Programm als eine Reise, in der jede Note, jede Nuance dazu gedacht ist, dem schöpferischen Künstler zu huldigen – dem, der seinem Ideal Leben verleiht. Für mich als Musikerin erhält diese Suche ihre volle Bedeutung im Werk Pygmalion, in der Verherrlichung einer erträumten Schönheit, künstlerischen Leidenschaft. Möge diese Musik uns in diesen schwebenden Momenten dazu anregen, unser eigenes Verhältnis zur Kunst, zur schöpferischen Geste und zu dem zu hinterfragen, was uns – wie Pygmalion – antreibt, unseren Träumen Leben einzuhauchen.
Camille Delaforge
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Programm und Besetzung
Mathias Vidal, Pigmalion
Catherine Trottmann, L’Amour (Sopran in Pigmalion von Bailleux)
Laura Jarrell, Céphise
Apolline Raï-Westphal, La Statue (Sopran in Le mariage forcé)
Ensemble Il Caravaggio
Camille Delaforge, Dirigentin
Programm
Jean-Philippe Rameau (1683–1764)
Pigmalion
Ballettakt mit einem Libretto von Ballot de Sauvot, uraufgeführt an der Königlichen Musikakademie im Jahr 1748.
Jean-Philippe Rameau (1683–1764)
Les Fêtes de Polymnie: Ouvertüre
Les Boréades: Auftritt der Polymnie
Jean-Baptiste Lully (1632–1687)
Le mariage forcé: Rezitativ der Schönheit „Si l’amour vous soumet“
Antoine de Bailleux (1720–1798)
Pigmalion (Cantatille im italienischen Stil)
Jean-Philippe Rameau
Pigmalion
Schloss Versailles
Versailles war das Symbol einer strahlenden Monarchie, und künstlerisch ebenso bedeutend, wie in der Politik. Ludwig XIV. umgab sich mit den talentiertesten Künstlern seiner Zeit und förderte dabei auch neue Strömungen. Dieser von der Kunst beeinflusste Ort war stets Mittelpunkt prunkvoller Feste: Theater, Oper, Ballett, Feuerwerke, Pferde- und Wasserfeste und Bankette auf höchstem Niveau lösten einander ab.
Das Schloss Versailles bleibt der Tradition treu, und auch weiterhin ein besonders schmucker Veranstaltungsort des kulturellen Lebens und trendiger Events. Die Großen Wasserspiele, Opernaufführungen, Konzerte, Balletts, Großveranstaltungen, Serenaden, der große Maskenball und Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Anerkannte Künstler erfüllen diese wunderschönen Räumlichkeiten mit klassischen und zeitgenössischen Kunstwerken.
Das Schloss Versailles (französisch: Château de Versailles) in der gleichnamigen Nachbarstadt von Paris ist eine der größten Palastanlagen Europas und war von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der Französischen Revolution die Hauptresidenz der Könige von Frankreich. Der Barock-Bau, dessen größte Ausdehnung mehr als einen halben Kilometer beträgt, gilt als ein Höhepunkt europäischer Palastarchitektur und diente vom 17. bis zum 19. Jahrhundert als Vorbild für zahlreiche weitere Schlossbauten.
Ursprünglich von Philibert Le Roy als Jagdschloss für König Ludwig XIII. errichtet, wurde die Anlage ab 1661 unter Ludwig XIV. durch Louis Le Vau, François d’Orbay,Jules Hardouin-Mansart und Robert de Cotte in mehreren Phasen um- und ausgebaut. Die Innenausstattung schuf Charles Lebrun, die berühmten Gartenanlagenstammen von André Le Nôtre. In seiner Zeit als Residenz war der Palast fast durchgehend von einem mehrere tausend Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und bildete das kulturelle und politische Zentrum Frankreichs.
Seit dem 19. Jahrhundert wird das Schloss als Museum genutzt. Wie die drei weiteren im Park befindlichen Lustschlösser und die weitläufigen Gartenanlagen steht es heute für Besucher offen. Während der Mittelbau mit den Staatssälen des 17. und 18. Jahrhunderts in der ursprünglichen Form zu sehen ist, beherbergen die großen Seitenflügel das im 19. Jahrhundert eingerichtete Museum der Geschichte Frankreichs. 1979 wurde Schloss Versailles in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
Royal Opera
Die königliche Oper des Schlosses Versailles befindet sich auf den Geländen des Schlosses und ist eine der größten Opernhäuser. Die Eröffnung des Opernhauses von Versailles brachte eine Reihe von Planungen, Entwürfen und Projekten, dass fast ein Jahrhundert dauerte. Das Opernhaus wurde erst gegen das Ende der Regierung von Luis XV fertig gestellt. Es wurde aber viel früher vorgesehen als das Jahr 1682, nämlich als sein Vorgänger Luis XIV das Schloss seine Residenz machte. Der König beauftragte Jules Hardouin-Mansart und Vigarani, dass diese Pläne für ein Ballett Theater aufzeichnen. Mansart entschied sich scharfsinnig dass ein neuer Flügel über die nächsten Jahren zusätzlich gebaut wird.
Die Schlosskapelle
Bevor der Palast die heutige Versailler Schlosskapelle am Nordflügel erhielt, war der Kirchensaal in wechselnden Räumen untergebracht, unter anderem auch im späteren Herkulessalon. Jules Hardouin-Mansart plante ursprünglich eine kuppelüberwölbte Kapelle in der Mitte des Nordflügels, diese Pläne wurden aber wieder fallen gelassen.[34] Die finanziellen Mittel für ein eigenes Kirchengebäude innerhalb des Schlosskomplexes standen erst nach dem Frieden von Rijswijk zur Verfügung. Mansart begann mit dem Bau 1699, konnte ihn aber durch seinen Tod 1708 nicht vollenden, den Auftrag übernahm Robert de Cotte. Die dem Heiligen Ludwig geweihte Kapelle ist zweistöckig und 25 Meter hoch. Die obere Etage war dem König und der königlichen Familie vorbehalten, auf der unteren Ebene saß der Hof. In ihrer Form schafft sie eine Verbindung von der mittelalterlichen Gotik zum barocken Gotteshaus. Drei Fresken verschiedener Maler stellen die Themen Gottvater, Sohn und Heiliger Geist dar. Die Orgel der Kirche wurde 1711 von Robert Clicquot erbaut und wurde 1995 unter Verwendung von 2 % Originalmaterial rekonstruiert. In der Kapelle fand unter anderem die Trauung Ludwigs XVI. und Marie Antoinettes statt.
Das Schloss verfügte zur Zeit des Sonnenkönigs noch über keinen festen Theatersaal. Schau- und Singspiele wurden je nach Umfang in verschiedenen Räumen aufgeführt, für Schauspieler und Musiker konnten mobile Tribünen aufgebaut werden. Dasheutige Opernhaus am äußersten Ende des Nordflügels gehört zu den letzten großen Baumaßnahmen des Ancien Régime, es wurde anlässlich der Hochzeit Marie Antoinettes mit dem späteren Ludwig XVI. errichtet. Der Opernsaal diente sowohl für Bankette, Singspiele als auch Theateraufführungen. Das aus Gründen der Akustik vollkommen aus Holz gebaute Theater für 712 Zuschauer wurde von Ange-Jacques Gabriel 1769 bis 1770 im Nordflügel eingerichtet. Die Bühnentiefe und -höhe beträgt 21 Meter, bei einer Portalbreite von etwa sieben Metern. Die königliche Loge ist im unteren Rang versteckt und nicht durch einen Balkon hervorgehoben, um Ludwig XV. zu ermöglichen, ungesehen zu kommen und zu gehen. Dies ist ein Hinweis auf das privatere Zeremoniell unter den Nachfolgern des Sonnenkönigs.
Die Gartenanlagen
Der riesige Park des Schlosses, eine Fläche von 815 Hektar, ist weltweit bekannt für die Schönheit seiner prachtvollen französischen Gärten realisiert von André Le Nôtre im XVII. Jahrhundert für den Sonnenkönig Ludwig XIV. Einladung zur Promenade, der majestätische Park, welcher sich auf beiden Seiten des großen Kanals ausbreitet, bildet ein richtiges Museum unter freiem Himmel der klassischen Bildhauerei. Im Laufe der Alleen, es ist eine wundervolle Aufeinanderfolge von Statuen, Brunnen, Wasserbecken, blühende Blumenbeete und Wäldchen, die sich dem Augenschein der Spaziergänger und Liebhaber von Pflanzen-Architektur enthüllen. Beim Schlendern wir man nicht versäumen die Wasserparterre, die Orangerie und ihre exotischen Bäume, die Apollo- und Neptun-Becken, sowie den kleinen und großen Trianon, architektonische Schmuckstücke, und den charmanten Weiler der Königin, bewundern zu gehen. Im Sommer, die prächtigen Spektakels welche im Park stattfinden, wie die „Grandes Eaux Musicales“ (große musikalische Wasserspiele), die „Fêtes de Nuit“ (Nachtfeste) und die „Grandes Eaux Nocturnes“ (grosse nächtliche Wasserspiele), sind fantastisch.
Die Gartenanlagen gehen auf den von Jacques Boyceau de la Barauderie für Ludwig XIII. geschaffenen Petit Parc zurück. Sie wurden in ihrer heutigen Ausdehnung weitgehend in drei Abschnitten von 1662 bis 1667, 1668 bis 1677 und 1678 bis 1689 durch André Le Nôtre geschaffen. Der Schlosspark gliedert sich in drei für alle Barockgärten typische Bereiche: Die dem Schloss nahen Parterres, die anschließenden Boskette und den fernen Jagdwald. Der Bereich der Parterres, der Boskette und des großen Kanals wird noch heute als Petit Parc bezeichnet, der ursprünglich mehrere tausend Hektar große Waldbereich als Grand Parc. Die aus dem Vorbild von Vaux-le-Vicomte übernommene Hauptachse gliedert die Gartenanlagen und führt von der Stadt durch das Schloss, durch den Garten und den großen Kanal bis in die weite Ferne. Der Park wurde durch mehr als 75.000 gestutzte Bäume und Bäumchen verziert, von denen zahlreiche aus den Baumschulen Vaux-le-Vicomtes stammten und zu Fouquets beschlagnahmtem Vermögen gehörten. Bezeichnenderweise blieb der Park in seiner barocken Struktur bis zum Ende des Ancien Régime in weiten Teilen unverändert. Die im 18. Jahrhundert von englischen Vorbildern beeinflusste Umgestaltung vieler europäischer Schlossparks tangierte die Versailler Gärten nur im kleinen Maßstab im sogenannten Boskett der Königin, im Boskett des Apollo-Bades und im privaten Bereich der Trianon-Schlösser. Zur Zeit Ludwigs XVI. wurden Teile des Parks umgestaltet und eine Aufforstung der Boskette vorgenommen. Dafür wurden weite Bereiche gerodet und neu bepflanzt, eine ähnliche Neubepflanzung wurde in den 1990er Jahren vorgenommen.
Den Übergang vom Schloss- zum Gartenbereich bilden die Parterres, die durch ihre niedrige Bepflanzung den Blick auf das Gebäude gewähren und durch ihre ornamentale Gestaltung die Motive der Baudekoration wiederholen. Vor dem Nord- und dem Südflügel des Schlosses befinden sich prächtige Broderieparterres, das Parterre du Nord und das Parterre du Midi, die mit ornamentalen Blumenpflanzungen, zahlreichen Prunkvasen und Statuen dekoriert sind. Dem Corps de Logissind zwei große Wasserbecken vorgelagert, die als Parterre d’Eau bezeichnet werden. In den fünfzehn Bosketten wiederholen sich die Säle des Schlossinneren im Freien. Hier sind mit gärtnerischen Mitteln Salons zwischen Hecken und Bäumen eingerichtet, die man ebenfalls mit Skulpturen, Springbrunnen und kunstvoll beschnittenen Pflanzen ausstaffierte. Zu den bekanntesten Gartenarchitekturen Frankreichs gehört dort die von Mansart entworfene kreisrunde, mit dutzenden Springbrunnen verzierte Kolonnade, seinerzeit berühmt war auch das große Labyrinth von Versailles.